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Kurze Geschichte des Corps

Gestiftet am 1. Juni 1839 mit den Farben und der Constitution des 1834 suspendierten Corps Palatia, gilt Teutonia heute als älteste noch bestehende Studentenverbindung in Gießen. Ihre Mitglieder rekrutierten sich anfangs vorwiegend aus dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt, vor allem aus Rheinhessen und der Residenzstadt Darmstadt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam ihr durch die Zugehörigkeit einer großen Zahl von Vertretern der hessischen höheren Beamtenschaft, insbesondere auch der Darmstädter Ministerialbürokratie eine große Bedeutung zu.

Prägend war in der Zeit der sogenannten "Demagogenverfolgung" nach dem Hambacher Fest und dem Frankfurter Wachensturm die Auseinandersetzung mit den akademischen und staatlichen Behörden, die 1836 jegliches Korporationsleben an der Ludoviciana unterdrückt hatten. Erst seit 1840 waren studentische Verbindungen offiziell geduldet. 1842 spalteten sich einige oberhessische Mitglieder ab und gründeten das Corps Marcomannia, das ein Jahr später mit Hassia vereinigt wurde. Im Juli 1846 beteiligte sich das Corps nach Auseinandersetzungen zwischen einem Studenten und einem Polizeisergeanten anlässlich eines Balls im Busch´schen Garten in Gießen am Auszug der Studentenschaft auf den Staufenberg. Zu neuen internen Differenzen kam es im Zuge der zunehmenden Politisierung des Vormärz. Das Corps forderte Reformen, wandte sich gegen die sogenanntmen "Kontahierkneipen" und setezte sich für eine grundlegende Revision des Comments und für die Bildung eines allgemeinen Studentenausschusses ein, der im Sommer 1848 auch zusammentrat. Dagegen sprach sich Teutonia ausdrücklich gegen die Bestrebungen des Heidelberger SC zu einem Zusammenschluss der Corps an den deutschen Hochschulen aus und verweigerte die Teilnahme an der richtungsweisenden Versammlung zu Jena, ebenfalls im Sommer 1848, die die Grundlage für die Gründung des Kösener Senioren-Convents-Verbandes (KSCV) bildete. Gleichwohl gehört Teutonia als Mitglied des Gießener SC dem Verband seit seiner Gründung an. In den 1850er Jahren geriet das Corps wieder in ruhigeres Fahrwasser und erlebte, gemessen an den Aktivenzahlen, eine erste Blütezeit.

Zwar trat der Teutone, wie zu jener Zeit allgemein üblich, mit Beendigung des Studiums formell aus dem Corps aus, doch gab es einen engen Zusammenhalt zwischen aktiven und ehemaligen Mitgliedern, die nicht nur in einer regen Anteilnahme der "Alten Herren" am Geschehen in Gießen, sondern auch in den seit 1850 alle fünf Jahre in Bingen zum Stiftungsfest abgehaltenen großen  Kommersen ihren Ausdruck fanden. Erst im Zusammenhang mit dem Bau eines eigenen Corpshauses konstituierte sich 1892 der "Verein alter Gießener Teutonen e. V." (VaGT).

Eine aufschlussreiche, wenn auch letztlich folgenlose Episode bildete die vorübergehende Suspension des gesamten Gießener SC im Wintersemester 1898/99. Im Zusammenhang mit einer Veranstaltung in Darmstadt kam es zur offenen Konfrontation zwischen den Corps, die den Führungsanspruch innerhalb der Studentenschaft erhoben, und den anderen Korporationen. Nachdem sich der SC auch offen gegen Beschlüsse der Universitätsleitung gestellt hatte, wurde durch den Senat eine befristete Suspension ausgesprochen. Die drei Corps Teutonia, Starkenburgia und Hassia lösten sich formell auf. Ihre Mitglieder gründeten drei neue Corps, die bisherigen Teutonen nannten sich nach der alten Palatia und wählten die Farben grün-weiß-rot. Nach Intervention des Hessischen Staatsministeriums wurde der Suspendionsbeschluss nach wenigen Wochen aufgehoben. Dennoch ist dieses Ereignis signifikant für das Selbstverständnis des SC bzw. der Corps im allgemeinen im ausgehenden 19. Jahrhundert

Der Erste Weltkrieg bedeutete eine tiefe Zäsur für das Corps. Das Kriegserleben, das die nachfolgende Studentengeneration geprägt hat, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die zunehmende Politisierung breiter Bevölkerungsschichten und insbesondere die Radikalisierung der Arbeiterschaft, der die als Relikt des alten Reichs verfemten Corps verhasst waren, drückten der Zeit ihren Stempel auf. In den Jahren 1919 bis 1924 geriet das Corps in ein zunehmend rechtskonservatives Fahrwasser. Einzelne Aktive und Inaktive nahmen in dieser Zeit als Freikorpskämpfer oder Mitglieder der Schwarzen Reichswehr am Kapp-Putsch, am Küstriner Putsch und am Hitlerputsch teil. Erst 1925 trat aber eine allgemeine Beruhigung der Lage ein. Der Machtantritt der Nationalsozialisten und die Auseinandersetzung mit NSDStB und Hitler-Jugend führten 1933 zu merklichen Einschränkungen und 1934 zu zwei nennenswerten Konfliktfällen zwischen Teutonen und der örtlichen Führung der Deutschen Studentenschaft, die die Abberufung der Gießener Studentenschaftsführer Bernhard Edler von Graeve und Karl-Hans Adam zur Folge hatten. Im Frühjahr 1934 beugte sich das Corps unter massivem Druck der Verbandsführung der Durchführung des Arierparagraphen. Nach dem Ausschluss des KSCV aus der Gemeinschaft Studentischer Verbände suspendierte Teutonia am 12. Oktober 1935 den Aktivenbetrieb. Der durch den damaligen Vorsitzenden des Vereins Alter Gießener Teutonen, Otto Gennes, forcierte, späte Versuch, gemeinsam mit den Corps Starkenburgia und Hassia eine Kameradschaft zu formen (Kameradschaft VIII "Hilrich von Geöns"), hatte wegen des Kriegsausbruchs keinen nachhaltigen Erfolg mehr. Die Stellungnahme des Vorstandes gegenüber dem NS-Altherrenbund und die Kameradschaftsfrage verursachten hingegen eine tiefgreifende Spaltung der Altherrenschaft. 1943 wurde deshalb auch der Verein alter Gießener Teutonen aufgelöst.

Dennoch gelang nach dem Zweiten Weltkrieg eine vergleichsweise schnelle Wiedergründung und Zusammenführung der gegensätzlichen Gruppierungen. Der 1934 erzwungene Austritt der "nichtarischen" und "nichtarisch versippten" Mitglieder wurde für nichtig erklärt. 1947 fand in Friedberg die erste größere Versammlung nach dem Zusammenbruch statt. Nachdem sowohl Verhandlungen mit Hassia und Starkenburgia über ein Gemeinschaftsprojekt als auch die avisierte Unterstützung der in Marburg neugegründeten studentischen Gemeinschaft "Die Dioskuren" durch Teutonia und das Corps Rhenania Straßburg zu Marburg gescheitert waren, erfolgte die selbständige Rekonstitution in Mainz und der Beitritt zum Mainzer SC. Erst im Wintersemester 1954/55 wurde das Corps nach Gießen zurückverlegt und nimmt seither wieder seine angestammte Stellung im Gießener SC ein.

 

 

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